Nach den jüngsten Nachrichten in Facebook sehen wir uns leider gezwungen, hier ein Statement als Verein abzusetzen. Normalerweise würde man sich nach einem Beschluss der Gemeindevertretung, welcher den Sport und damit die Jugend, die Kinder, die Erwachsenen und die Senioren in unserem Ort fördert, freuen. Offenbar ist das aber nicht bei allen der Fall. Selbst unser Bürgermeister scheint mit dem demokratisch gefassten Beschluss ein Problem zu haben. Leider werden wir von einigen Wenigen in dieser Gruppe nun aber als solche hingestellt, die unangemessen hohe Forderungen stellen. Um den ganzen Sachverhalt sachlich darstellen zu können, müssen wir etwas ausholen und damit einen etwas ausführlicheren Bericht hier schreiben.
Der Hockey Verein hat sich im Jahr 2005 gegründet und zählt inzwischen auf den Tag genau 295 Mitglieder. Tendenz steigend. Alleine beim Kinderturnen haben wir aktuell knapp 100 Kinder auf der Warteliste. Diese können wir aber nicht bedienen, weil es uns an Hallenkapazitäten fehlt. Das gilt im übrigen für alle Sportvereine in Großbeeren. Im Jahr 2008 konnten wir einen Kunstrasenplatz in Großbeeren errichten und damit den Grundstein für unsere Existenz legen. Schon damals gab es den Gedanken, den Kunstrasenplatz an die Wasserskianlage zu bauen. Allerdings gab es in der Gemeindevertretung Stimmen, die den Platz lieber neben die Naturrasenplätze von Grün Weiß legen wollten, so dass beide Vereine den Platz nutzen können.
Damals wurden zwei Schiffscontainer neben den Platz gestellt, die als Materiallager für den Verein dienten. Auf Dauer war das natürlich keine Lösung, aber für den Start erst mal eine tolle Sache. Inzwischen befallen leider im Winter regelmäßig Mäuse die Container und knabbern unsere Sachen an. Mit wachsender Mitgliederzahl und wachsenden Ansprüchen an einem Sportverein durch die Mitglieder haben wir irgendwann angefangen, uns damit zu befassen, ein eigenes Clubhaus zu bauen. Dies ist übrigens keine Seltenheit, sondern eher Standard, dass man als Sportverein mit knapp 300 Mitgliedern ein Clubhaus besitzt. Die anderen beiden großen Sportvereine in Großbeeren besitzen ebenfalls Clubhäuser.
An dieser Stelle möchten wir nochmal aufzeigen:
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Wir haben keine Umkleidekabinen, wo sich unsere Sportler vorher oder nachher umziehen können. Stattdessen fahren die Kinder nach dem Training verschwitzt nach Hause.
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Wir haben keine Duschen, wo man sich nach dem Sport sauber machen kann.
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Wir haben kein Vereinsraum, wo man sich treffen kann, wo ein Vereinsleben entsteht, wo Vereinsstrukturen wachsen.
All das, was eigentlich so selbstverständlich ist und was auch bei den anderen großen Vereinen natürlich alles besteht.
Wir fingen im Jahr 2016(!!) also in Eigenregie an, uns nach Möglichkeiten, umzusehen. Die erste und naheliegendste Lösung wäre direkt an dem vorhandenen Multifunktionsplatz ein kleines Clubgebäude zu errichten. Dafür haben wir uns mehrmals mit der unteren Bauaufsicht aus Luckenwalde, der stellvertretenden Landrätin und der Verwaltung aus Großbeeren vor Ort getroffen. Dabei ist herausgekommen , dass dieses Gebiet ein Außenbereich ist und dort keine weiteren Bauten möglich sind.
Eine zweite Möglichkeit war auf der anderen Straßenseite, den Kohleplatz zu bebauen. Auch diese Möglichkeit wurde durch die untere Bauaufsicht als nicht möglich angesehen.
Zwischendurch wurden wir bereits das erste Mal ausgebremst. Es sollte erst eine Sportentwicklungsstudie, die Großbeeren mehr als 55.000€ gekostet hat, durchgeführt werden.
Das Ergebnis kurzgesagt war: wir brauchen mehr Sportflächen in Großbeeren, besonders mehr Hallenkapazitäten. Alles Informationen, die vorher bereits allen Verantwortlichen der Sportvereine bekannt waren. Und an dieser Stelle eine weitere Klarstellung: Wir als Hockeyverein haben keinen Kapazitätsengpass am Kunstrasenplatz. Die Engpässe beziehen sich bei uns, wie bei allen anderen Vereinen auch, auf die Hallenzeiten. Der neue Kunstrasenplatz ist aber notwendig, da wir am jetzigen Standort nichts bauen können. Das hätte den damals Verantwortlichen, von denen einige heute noch in der Gemeindevertretung sitzen, klar sein können. Diese Sportentwicklungsstudie wurde jedenfalls durch die Gemeindevertretung beschlossen und dann über 1 Jahr einfach nicht durch den Bürgermeister und die Verwaltung beauftragt. Fertig gestellt war sie dann jedenfalls erst im Jahr 2021. 3 Jahre später!!! 3 Jahre in denen wir immer wieder vertröstet und hingehalten wurden. Hier kann man also nicht von schnellem Arbeiten sprechen.
Dann tat sich uns eine extrem tolle Möglichkeit auf. Der Bauunternehmer Manfred Cieslik aus Großbeeren bot sich an, uns unter die Arme zu greifen. Er war bereit, uns einen Sportplatz, ein Vereinsgebäude und eine Sporthalle zu finanzieren und zu übergeben. Dafür bot sich das Gelände Maisdreieck an. Dieses Gelände ist das Dreieck über der Wasserskianlage Richtung B 101 und es gehört den Berliner Stadtgütern und ist aktuell auch an einen Bauern verpachtet. Wir nahmen als Verein trotzdem zu den Berliner Stadtgütern Kontakt auf, um zu evaluieren, ob ein Grundstückstausch zwischen Herrn Cieslik und den Berliner Stadtgütern möglich wäre. Der Bauer hätte somit auf einer anderen Fläche weiter praktizieren können (war auch einverstanden), während wir eine Fläche bekommen hätten, die durch einen B Plan auch hätte bebaut werden können. Anfänglich gab es sehr gute Gespräche mit den Berliner Stadtgütern, die uns dabei auch versichert haben, dass ein Tausch möglich wäre, da wir als gemeinnütziger Sportverein dafür infrage kommen. Nach einem weiteren Gespräch nur zwischen den Stadtgütern und der Verwaltung aus Großbeeren teilte man uns aber plötzlich mit, dass ein Grundstückstausch nun doch nicht mehr machbar wäre. Eine Begründung gab es keine und auch weitere Kontaktversuche unsererseits wurden abgewürgt. Jedenfalls hätten wir bei dieser Möglichkeit der Gemeinde keinen Cent gekostet, da sowohl alle Planungs- und Erschließungskosten durch Herrn Cieslik übernommen worden wären. Nochmal um es zu betonen: Wir hätten eine komplette Sportanlage geschenkt bekommen, während die Gemeinde keinen Cent hätte bezahlen müssen!
Eine letzte Möglichkeit war dann das Gelände direkt an der Wasserski Anlage, wo die Gemeinde nun auch schon seit Jahren einen neuen Schulstandort plant. Uns wurde vermittelt, dass wir diesen Sportplatz der Schule und eine neue Sporthalle der Schule als Verein mit benutzen können. Auf unseren Druck hin gab es im März 2021 eine Klausurtagung der Gemeindevertretung wo erste Möglichkeiten besprochen wurden, wie dieses Gelände bebaut werden könnte. Weiterhin auf unseren Druck hin gab es dann im Juni 2021 einen Aufstellungsbeschluss zu diesem Gelände. Seitdem ist auch wieder wenig passiert. Immerhin wurde inzwischen nun der B-Plan in Auftrag gegeben. In einer letzten Sitzung der GV, wo auch Hr. Ferdinand, Kämmerer des Landkreises Teltow-Fläming anwesend war, um Fragen zum Thema Schulneubau zu beantworten, der vom Landkreis durchgeführt werden soll. Dabei kam heraus, dass Großbeeren sich bei dem Thema hinten anstellen muss. Ludwigsfelde war wesentlich weiter in der Planung und hat dementsprechend den Zuschlag bekommen. Großbeeren hat in ca. 10 Jahren vielleicht nochmal eine Chance auf eine Schule. Für uns als Verein, der nun seit 7 Jahren an dem Projekt ehrenamtlich (!!!) arbeitet, ist das ein Zeithorizont, den wir nicht weiter verantworten können. Die Probleme drängen einfach zu sehr.
Ein weiteres „Problem“ bei diesem Zeithorizont sind unsere Fördermittel, die wir vom Landessportbund zugesichert bekommen haben, die aber Ende 2024 auslaufen und auch nicht weiter verlängert werden. Die Zusage für diese Gelder besteht seit 4 Jahren. Da wir nicht der einzige Sportverein im Landkreis sind, der etwas bauen will und Fördergelder benötigt, werden wir bereits seit längerem kritisch beobachtet, ob wir es denn schaffen werden, die Gelder bis Ende 2024 zu verbauen. Danach rutschen wir in der Liste ganz nach hinten. Dann können wir uns ganz hinten anstellen und warten bis 50 andere Vereine vor uns Gelder bekommen haben. Wir haben nun eine letztmalige Verlängerung der Gelder bekommen. Wir sprechen hier von 340.000€. Eine riesige Summe.
Wir wurden insbesondere in den letzten 5 Jahren immer wieder vertröstet, es wurden Ausreden gesucht, fadenscheinige Gründe genannt und generell immer problemorientiert und nicht lösungsorientiert diskutiert. Wir haben keine Hilfe von dem Bürgermeister erhalten. Wir sind immer wieder aus der Not heraus mit neuen kreativen Ideen angekommen, haben sie vorgestellt und versucht, alle Entscheidungsträger irgendwie zu überzeugen. Wir stießen immer wieder auf Ablehnung. Oder es wurde gesagt: „Da müssen wir mal die offenen Fragen noch klären…“ – aber es kam danach nie wieder auf die Tagesordnung. Wir als Verein fühlen uns leider komplett im Stich gelassen. Während wir versuchen mit ehrenamtlicher Arbeit, Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und auch Senioren (!) eine tolle Freizeitmöglichkeit zu schaffen und einfach nur gewisse Grundvorraussetzungen für einen funktionierenden Verein zu bauen, erfahren wir vor allem durch den Bürgermeister nur Ablehnung. Zwischendurch waren wir mal in seinem Plan integriert, als es um den Schulneubau an der Wasserskianlage ging, da sollten wir auch Gemeindevertreter beeinflussen, damit diese Haushaltsentwürfen zustimmen etc. Aber nun, wo die Schule in weite Ferne gerückt ist, sind wir nicht mehr interessant und wir werden wieder komplett fallen gelassen. Geht man so mit Ehrenamtlichen um?
Im Wahlkampf zur Bürgermeisterwahl versprach man uns noch, dass er sich dafür einsetzen würde, dass die Sportvereine keine Gebühren mehr für die Sporthalle oder den Sportplatz zahlen muss. In Berlin ist das übrigens auch so. Man könne Firmen im GVZ anfragen, ob die so etwas sponsern würden. Leider haben wir nach seiner Wahl zu dem Thema nie wieder etwas gehört.
Und um mal auf das lange Posting von Herrn Borstel einzugehen, welches leider viele Unwahrheiten enthält:
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„Ein gesonderter Hockeykunstrasenplatz ist in der bisherigen Planung (siehe städtebauliches Konzept 17.01.2023) nicht vorgesehen.“
=> Von einem gesonderten Kunstrasenplatz ist auch keine Rede. Das wurde in der GV Sitzung auch mehrmals betont. Frau Petra Brückner aus der eigenen Partei hat das sogar nochmal erfragt und wir haben es erklärt. Sollte eine Schule gebaut werden, kann der Platz natürlich von der Schule vormittags genutzt werden. Auch zusätzliche Anlagen können drum herum gebaut werden. Und uns ist auch nicht bekannt, dass man auf einem Kunstrasenplatz nicht auch andere Ballsportarten spielen kann. Es ist also ein „Multifunktionsplatz“. Hier ging es lediglich darum, dass ausschließlich Hockeylinien auf den Platz sollen. Einen Kunstrasenplatz mit Fußballlinien gibt es ja bereits. Entweder hat der Bürgermeister uns mit keinem Wort zugehört oder er verdreht mit Absicht die Tatsachen. -
„Der Wunsch des Hockeyvereins waren Vereinsräumlichkeiten von mindestens 500 Quadratmetern für die Vereinsarbeit.“
=> Leider auch komplett falsch. Der Verein hat 500m² als Größe nie in den Mund genommen. Diese Zahl stammt von dem Planungsbüro, welche den B-Plan entwirft. Dieses Planungsbüro wurde von der Verwaltung und damit von dem Bürgermeister beauftragt. -
„Das Grundstück, auf dem diese Entwicklung stattfinden soll, gehört nicht der Gemeinde Großbeeren, sondern den Berliner Stadtgütern. Die Gemeinde Großbeeren steht seit der Planung im engen Austausch mit den Berliner Stadtgütern zum Tausch von Flächen, die für die Entwicklung bereitgestellt werden sollen. Somit ist die Gemeinde bis heute kein Grundstückseigentümer.“
=> Korrekt – und es ist Aufgabe der Verwaltung, den Grundstückstausch mit den Berliner Stadtgütern voran zu treiben. Dazu gab es bereits mehrere Jahre Zeit. Passiert ist bisher nichts. Auch Hr. Cieslik hatte Grundstücke zum Tausch angeboten, um der Gemeinde zu helfen. Dies wurde allerdings abgelehnt. Hier muss die Verwaltung einfach nur ihre Hausaufgaben machen und dann klappt das auch. -
„Die Fläche auf der die Gemeinde all das plant, ist eine Grünfläche und es besteht hier noch kein Baurecht. Baurecht ist jedoch zwingend notwendig für die Entwicklung des gesamten Areals. Genau dieses Baurecht soll mit der Erstellung des Bebauungsplans geschaffen werden. Der Bebauungsplan muss Planreife nach §33 BauGB erlangen und mit der Planreife können dann Bauanträge eingereicht werden.“
=> Exakt – genau deswegen wird der B-Plan erstellt. Laut Hr. Ritter liegt man aktuell gut im Zeitplan, damit dieser B-Plan ca. April 2024 Planreife erlangt. Und der Platz damit bis Ende des Jahres gebaut – und damit die Fördermittel von 340.000€ gesichert und genutzt werden können. -
„Die Erschließung des Areals ist ebenfalls noch nicht gesichert.“
=> Eine Erschließung des Geländes muss sowieso erfolgen, wenn man dort eine Schule und andere Dinge bauen will. Das ist für uns kein Argument, sondern nur eine Aufgabe, die von den Leuten erledigt werden muss, die dafür bezahlt werden. -
„Die Gemeinde verfügt noch gar nicht über einen Haushalt für 2024. Die Gelder, welche laut Beschluss eingeplant werden sollen, sind offiziell noch gar nicht gesichert.“
=> Der Haushalt muss von der Verwaltung eingebracht werden. Mit dem Beschluss wurde die Verwaltung beauftragt, das Geld in den Haushalt 2024 einzuplanen. Hoffen wir mal, dass nach mehreren Jahren, in denen der Haushalt immer viel zu spät eingebracht wurde, im Jahr 2024 pünktlich kommt!
Wir möchten an dieser Stelle hier nochmal betonen, dass wir als Verein alles ehrenamtlich machen und uns für alle Altersklassen in diesem Ort einsetzen, die ihre Freizeit gerne mit Hockey, Turnen, Yoga oder Joggen verbringen möchten. Wir stellen keine zu hohen Ansprüche sondern möchten nur das, was andere auch haben. Wir sind enttäuscht und teilweise entsetzt, was uns hier unterstellt wurde. Wir hätten es gerne komplett selber finanziert, aber wir wurden nicht gelassen. Nun muss die Gemeinde uns etwas unterstützen, so wie sie es auch mit den anderen Vereinen tut. Vor allem muss sie eine Voraussetzung zum Bauen auf einem Grundstück für uns schaffen. Jeder ist herzlich eingeladen, zu uns zu kommen und sich selber ein Bild zu machen.
Herzlichen Dank
Der Vorstand
Großbeerener Hockey Club e.V.